Über die Wahrnehmung des Therapieerlebens bei einer virtuellen Psychotherapie zur Zeit der Covid-19-Pandemie
Digitale Medien und softwarebasierte Umgebungen sind zu einem elementaren Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden, sowohl in privaten als auch in öffentlichen Bereichen. Besonders verstärkt wurde dieses Phänomen im März 2020, als sich pandemiebedingt viele nicht-mediatisierte und in materiellen Räumen verankerte Aktivitäten in eine virtuelle Umgebung verlagerten. Dieser Umstand galt zum Teil auch für psychotherapeutische Sitzungen, denen sich diese Arbeit widmet. Aus dieser neuen Situation ergaben sich Fragen bezüglich der Anwendbarkeit von Therapietechniken im Rahmen einer Online-Psychotherapie, dem Entsehnen neuer virtueller Handlungsräume sowie nach dem Einfluss des virtuellen Raumes auf die Therapieerfahrungen von einzelnen Personen und auf die Beziehung zwischen Patient*innen und Therapeut*innen bei dieser Settingverschiebung. Zur Untersuchung dieser Aspekte wurde im Rahmen einer Feldforschung die Auswirkung der Wahrnehmung von therapeutischen Beziehungen sowie das Therapieerleben in Bezug auf die Verschiebung von psychotherapeutischen Sitzungen in ein virtuelles Setting untersucht.